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Mittwoch   15.6.2016

9/5/2016

 
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 Gericht über Gott /

  Revolutionäres Justiztheater in Russland (1917-1930)
 
Die Russische Revolution war nach 1917 mit dem Analphabetismus in Russland konfrontiert. Es wurden Alphabetisierungskampagnen begleitet von der Elektrifizierung Sibiriens in Gang gesetzt. Die Revolutionsregierung sah aber rasch, dass sie ihre Ansätze nicht in Schriftform und nicht in Form von Paragraphen ins Volk bringen konnte. Die sogenannte „Proletkultbewegung“, die zeitweise mehr Mitglieder aufwies als die Partei, veranstaltete deshalb GERICHTSTHEATER. Auf improvisierten Bühnen wurden die neue Zeit, die neuen Gesetze und Regeln und die zu bekämpfenden Missstände abgehandelt: revolutionäres Gerichtstheater. Eine Vorführung davon im Jahr 1926, „Gericht gegen ein Kurpfuscherin“, beschreibt Walter Benjamin in seinen Moskauer Tagebüchern.
 
Diese Gerichtstheater verbanden Unterhaltung, Volksbelustigung und Erziehung. Es gab „Gericht gegen Lenin“ (das für diesen positiv ausging), „Gericht gegen einen Erntedeserteur“ oder ein „Gericht über Gott“ und Tausender anderer Gerichtsfälle. In der Gerichtsverhandlung diente das Publikum als Richter, ähnlich wie im jüngst aufgeführten Drama „Terror!“ von Ferdinand von Schirach. In dem „Gericht über Gott“ bestand das Volksvergnügen darin, dass offensichtlich keine ladungsfähige Anschrift für den Angeklagten ermittelt werden konnte. Wenn es ihn nicht gibt, kann er auch nicht verurteilt werden. Am Ende werden an seiner Stelle ein Mullah, ein Rabbi und ein orthodoxer Pope angeklagt.
 
In der frühen Phase der Revolution, in der diese Form des Gerichtstheaters üblich war, ist man weit entfernt von den Schrecken der Schauprozesse. In ihnen macht sich die Wirklichkeit zum Theater, anstatt dass das Theater die Wirklichkeit abbildet. Dies in grotesker Umkehrung dessen, was das spielerische Gerichtstheater einst war.
 
Die Slawistin Prof. Dr. Sylvia Sasse, Universität Zürich, berichtet.  Spannend und informativ.

Mittwoch   8.6.2016

9/5/2016

 
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 1000 Jahre Portugal
  /

   Prof. Dr. Walther Bernecke über ein Land, dem die Hälfte der Welt gehörte
 
Lusitanien, die ehemals römische Provinz am Atlantik, kommt schon im Hochmittelalter zu neuer Bedeutung. Wenig später ist das Königshaus über ganz Europa mit den führenden Familien versippt. Dabei bleibt das Gelände, das später Portugal heißen wird (anders als viele andere europäische Länder), ein in sich geschlossenes, mit sich selbst identisches Gebilde.
 
Mit dem Fürsten und Unternehmer Heinrich dem Seefahrer und mit Vasco da Gama beginnt eine Eroberung der Welt zur See. In einem vom Papst garantierten Vertrag wird die damals bekannte Welt in zwei Hälften aufgeteilt: die eine gehört zum spanischen, die andere zum portugiesischen Reich. Die Grenzziehung kann man heute noch in Lateinamerika verfolgen, wenn in Brasilien portugiesisch, in den übrigen Teilen des Kontinents spanisch gesprochen wird. „Sebastian, der Ersehnte“, der aus einer grässlichen Niederlage in Marokko nicht zurückkehrt, gehört zu den markanten Zeichen von Portugals tausendjähriger Geschichte ebenso wie das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 und die aufgeklärt-autokratische Herrschaft des Marquis de Pombal, der Exodus des königlichen Hofes, als Napoleons Armeen vor Lissabon stehen, nach Brasilien.
 
Die von England diktierte imperiale Arbeitsteilung lässt Portugal die Industrialisierung versäumen. Für verblüffende und dramatische Wendungen wie die Nelken-Revolution ist Portugal auch in der Moderne immer noch gut. Bewundernswert, wie die Schuldenkrise von diesem Land gemeistert wurde.
 
Prof. Dr. Walther Bernecke, Historiker an der LMU München, berichtet.   Spannend und informativ. 

Mittwoch   1.6.2016

9/5/2016

 
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 Die Emotion sagt nicht „ICH“ 
/

  Adorno-Preisträger Georges Didi-Huberman: „Die Not, seinen Schmerz   
  auszudrücken, ist die Bedingung jeder Wahrheit“

 
 Georges Didi-Huberman gehört zu den führenden Philosophen und Kunsthistorikern Frankreichs. 2015 erhielt er in Frankreich den Th. W. Adorno-Preis. Als Hochschullehrer lehrt er an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris). Sein Domizil im      10. Arrondissement in Paris ist vollgestopft mit Büchern und moderner Kunst.
In sechs Bänden schrieb Georges Didi-Huberman eine „Geschichte des Auges“. Ausgangspunkt sind vier Fotografien, die ein Sonderkommando aus Häftlingen unter den extremen Bedingungen der Tötungslager in Auschwitz machte und über Partisanen zur Veröffentlichung der Welt übergab. („Bilder trotz allem“). An solcher Widerstandslinie der menschlichen Wahrnehmung entlang, also vom Punkt der Not und nicht des künstlerischen Luxus, entfaltet Didi-Huberman eine Theorie der Moderne. Er stützt sich auf die Frankfurter Kritische Theorie (Benjamin, Adorno) ebenso wie auf Brecht, Eisenstein und moderne französische Philosophen wie Gilles Deleuze und Georges Bataille. Immer wieder tritt für ihn der Mnemosyne-Atlas in den Blick, den Aby Warburg von 1912 bis 1928 als eine enigmatische „Zeittafel“ zusammenstellte.
 
Besuch in der aktiven Gedankenwerkstatt von Georges Didi-Huberman in Paris.  Spannnend und informativ.

Mittwoch   25.5.2016

9/5/2016

 
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  „Lebendige Hölle“ /

    Les Contes d’HoffmanN von Jacques Offenbach an der Komischen Oper Berlin
 
Jaques Offenbach verstarb plötzlich während der Proben im Oktober 1880 zu seinem wohl komplexesten Werk, der Opéra Comique LES CONTES D’HOFFMANN. Er hinterließ eine Riesenbaustelle mit Hauptsachen und Fragmenten: 1.200 Seiten Partitur. Daraus entstand eine erstaunliche Zahl von Versionen. Für jede Aufführung und für jedes Regietemperament ein anders Stück! Inzwischen wurde aber eine Fassung entdeckt, die zur Vorlage bei der Zensurbehörde in Paris bestimmt war. Die ursprünglichen Absichten Offenbachs werden so besser erkennbar. Die Originalversion, zu der sich die Komische Oper Berlin entschied, zeigt ein verblüffend neues Bild von hoher Konsistenz.
 
Den Stoff der Oper bilden mehrere Erzählungen des Juristen und Dichters E.T.A. Hoffman, des Idols von Baudelaire, Kafka und der Surrealisten. Den Intendanten der Komischen Oper, Barrie Kosky, der die Inszenierung übernommen hat, reizt vor allem der Surrealismus in Offenbachs Werk, der die Moderne bis hin zu PSYCHO von Hitchcock vorwegnimmt. Es geht um einen Liebesroboter, die Puppe Olympia „mit den Glasaugen“, die Sängerin Antonia, die sterben muss, wenn sie singt: Seltsam für eine Opernrolle. Giulietta wiederum, die Kurtisane aus Venedig, nimmt ihrem Liebhaber Hoffmann das Spiegelbild weg. Es geht um Angst, seine Organe, seine Seele, seine Identität zu verlieren.
 
Die Inszenierung ist voller packender Neuentdeckungen. Die Musik wird in hinreißendem Tempo vom Schweizer Dirigenten Stefan Blunier vorangetrieben. Spannend, musikalisch und informativ.

Mittwoch   18.5.2016

9/5/2016

 
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 Wir Philosophen aus der Rippe Evas  /

  Michel Onfray, der militanteste Heide Frankreichs
 
200 Jahre nach Beginn der Französischen Revolution erschien 1989 das erste Werk des streitlustigsten der Philosophen Frankreichs: MICHEL ONFRAY, DER BAUCH DER PHILOSOPHEN. Schlag auf Schlag folgten jährlich weitere Publikationen. Alle kommen sie aus dem subversiven Denken, das sich aus der KYNISCHEN VERNUNFT des Diogenes herleitet. Militant operiert Onfray gegen alles Religiöse. Ein „Tribun des Volkes für das Projekt der Aufklärung“. Dieses Projekt führt keine Historie auf, sondern versteht sich als Angriffswaffe im 21. Jahrhundert. Inzwischen hat der Arbeitersohn aus der Normandie, der durch viele Examen durchfiel, eine eigene Volksuniversität in Caen eröffnet.
 
Onfray empört z.B. die Behauptung der Bibel, die wissensdurstige Eva sei aus der Rippe Adams entstanden. Er dreht das um: wir, die Philosophen, stammen aus der Rippe Evas: auf Grund von deren Wagemut, „wage dich, deines eigenen Verstandes zu bedienen und esse vom Baum der Erkenntnis“. In solcher Weise liest er in religiösen Überlieferungen unbefangen wie in Texten von Tacitus. Mit großer Aufmerksamkeit und mit definitivem Unglauben. Sein neuestes Buch „Den Islam denken“ beruht auf präziser Lektüre des Koran. Das Bild ist differenzierter als üblich. Die Debatte hat Onfray erneut auf alle Titelseiten der französischen Presse gebracht. Militant und rücksichtslos geht er gegen den Schematismus der öffentlichen Meinung und der „political correctness“ vor, die „Texte der wirklichen Verhältnisse“ wie die Attentate in Paris und Brüssel nur zudeckt und nicht erklärt. Eine Nachricht, sagt er, hat eine Lebenszeit von 72 Stunden. Eine gründliche politische Erfahrung, und damit eine Frage an den Philosophen, braucht gut 100 Jahre, um stabil zu sein.
 
Oft wird über Onfray debattiert, ob er neuerdings mehr links oder mehr rechts reagiere. Der Philosoph liegt quer zu diesem Schematismus. Auf die Frage, mit wem er sich in der Französischen Revolution am meisten identifiziere, antwortet er: mit der Mörderin des Marat, Charlotte Corday, im Moment, in dem sie umgebracht wird.
Seiner philosophischen Herkunft nach nennt Onfray sich einen Schüler Nietzsches. Eine seiner dichtesten Parabeln aber stammt von Arthur Schopenhauer: DIE ZWEI SIBIRISCHEN STACHELSCHWEINE. Draußen ist es extrem kalt, die Kälte treibt uns menschliche Stachelschweine eng zueinander. Wir haben Stacheln. Das treibt uns wieder auseinander. So ist Balance zwischen zu nah und zu weit weg und kein Entweder/Oder das Gebot der Stunde.
 
Begegnung mit Michel Onfray in Paris.  Spannnend und informativ.

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