... wir wünschen einen guten Rutsch und alles Gute für 2015!
„Oh, Wonne voller Tücke!“ Richard Wagners TRISTAN UND ISOLDE an der Staatsoper Stuttgart „Oh, Wonne voller Tücke! Oh, truggeweihtes Glücke.“ Diese Worte singen Tristan und Isolde im ersten Akt auf dem Höhepunkt ihrer Verwirrung und ihres Liebestraums. Die Dienerin Brangäne, der Isolde von der zauberkundigen Mutter als Schutzengel mitgegeben, hat absichtlich oder versehentlich den von ihrer Herrin Isolde verlangten Todestrank, mit dem sie sich Tristan und sich selbst umbringen will, mit einer Liebesdroge vertauscht. Wie willenlos wenden sich Tristan und Isolde einander zu und gehen ihren Schicksalsgang. Richard Wagners Meisterwerk kennt viele Deutungen. Der Intendant der Staatsoper Stuttgart Jossi Wieler und sein Chefdramaturg Sergio Morabito haben eine neuartige und fasznierende Theaterversion des TRISTAN vorgelegt. Die Sänger singen und treten zugleich als lebendige Theaterfiguren auf. Dass Richard Wagner drastisch und komisch sein kann, zeigt eine Seite in Wagners Werk, die oft unter mythischen Nebeln verborgen bleibt. Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling. Inszenierung Jossi Wieler und Sergio Morabito. Verblüffend lebendig die Protagonisten. Tristan in seinem Doppelleben als Tristan und Tantris wird gespielt und gesungen von Erin Caves. Isolde wird gestaltet von Christiane Iven. Kurwenal: Shigeo Ishino. Brangäne: Katarina Karnéus. Spannend und informativ. Das Kriminelle und die Balance Hans Leyendecker über Verlässlichkeit, Korruption und Charakter Das Wort „korrupt“ kommt aus dem Lateinischen und heißt „verrottet“. Obwohl es in den verschiedenen Ländern und Kontinenten unterschiedliche Auffassungen gibt, wo genau Korruption und Kriminalität beginnt, existiert doch ein Grundkonsens, dass Korruption schadet und jemand, der korrupt ist, sich aus der Gesellschaft ausgrenzt. Was sind die Motive für Korruption? Gier? Ego? Fahrlässigkeit? Ein klassisches Motiv, sagt Hans Leyendecker, ist der Wunsch nach Vergeltung. Einer ist zu kurz gekommen und will das, was ihm nicht gegeben wurde, sich verschaffen. In traditionellen Gesellschaften (bis zurück zu den vorbürgerlichen Clans und Stämmen) gibt es Patronats- und Treueverhältnisse. Sie beruhen auf „Gabe und Gegengabe“. Diese Grundströmung, von Geben und Nehmen ist auch in allen Arbeitsprozessen, Kooperationen, Näheverhältnissen üblich. Es wird auch keine Politik geben, ohne dieses Grundwasser an gegenseitigem Vertrauen, zu dem auch Zeichen von Gefälligkeit gehören. Wenn ein Staatsanwalt die Tasse Kaffee, die ihm angeboten wird, nicht annimmt, geht er von einer Nullgrenze der Toleranz aus, die nicht nur unrealistisch, sondern menschenunfreundlich ist. Dies stellt die Abteilungen für Compliance und Integrität in den Wirtschafts-unternehmen vor immer erneut aktuelle Fragen. Wie verhalt man sich bei Shit-Storm? Gibt es für jemand, der sich schuldig gemacht hat, einen Rückweg? Wie verhält man sich in den Nebeln wirklicher Verhältnisse, wenn diese Abgründe enthalten? Was heißt Charakter? Was heißt Verlässlichkeit? Unsere heutigen Öffentlichkeiten, besonders auch das Netz, können unbarmherzig sein. Wer definiert, was Unrecht ist? Es ist wichtig, feste Grenzen gegenüber dem Kriminellen und der Korruption zu ziehen. Ebenso wichtig ist dabei das Augenmaß und die Balance zu bewahren, die dem Sünder im Einzelfall auch den Rückweg möglich machen. Hans Leyendecker ist seit Jahrzehnten als investigativer Journalist tätig. Er ist Leitender Politischer Redakteur der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Gemeinsam mit Georg Mascolo arbeitet er an investigativen Projekten, die Standards gesetzt haben. Er berichtet aus reicher Erfahrung. Spannend und informativ. Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“ Ein einzigartiges Werk der Moderne Die Uraufführung dieser Oper wird im Jahr 2015 ihr 50jähriges Jubiläum feiern. Diese Uraufführung unter dem Dirigenten Michael Gielen gilt als legendär. Seither ist immer wieder versucht worden, dieses Werk in neuen Inszenierungen zu erforschen. Überragend ist davon die neueste Premiere der Bayerischen Staatsoper in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg. In der Hauptrolle der Marie: die überragende Barbara Hannigan. Eine Spitzenleistung bringt der Generalmusikdirektor Kirill Petrenko mit dem Bayerischen Staatsorchester. Diese Premiere ist Mitursache dafür, dass die Bayerische Staatsoper unter der Staatsintendanz von Nikolaus Bachler zur „Oper des Jahres 2014“ gewählt wurde. Spannend und informativ. |
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July 2017
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