Georg Schild über riskante Missverständnisse zwischen den Supermächten im Herbst 1983
Im Kalten Krieg war das Jahr 1983 der gefährlichste Augenblick. Russland und der Westen haben sich oft missverstanden. Das Gefährliche im Herbst 1983 lag darin, dass der Westen keine Ahnung davon hatte, wie bedroht sich die altgewordene Führungsmannschaft in Moskau fühlte und wie sehr sie die Gesten und Worte des Westens missverstand. Um ein Haar wäre es in Mitteleuropa zu einem atomaren Schlagabtausch gekommen. Selbst Präsident Reagan war nachträglich entsetzt, als er von der Situation erfuhr, die er durch seine Worte vom „Kreuzzug gegen das Böse“ angeheizt hatte.
Prof. Dr. Georg Schild, Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Tübingen, hat in seinem Buch DAS GEFÄHRLICHSTE JAHR DES KALTEN KRIEGES das krisenhafte Geschehen um das Manöver „Abel Archer“ vor dem Hintergrund der Gesamtgeschichte des Kalten Krieges beschrieben. Spannend und informativ.