
Sie nannte ihn „Seeräuber“
Der Liebesbegriff bei Martin Heidegger und Hannah Arendt
Im einem Herbst der Zwanziger Jahre begann die „verrückte Liebe“ zwischen der jungen Studentin Hannah Arendt und dem Philosophen Heidegger in Marburg, der damals sein zentrales Werk „ Sein und Zeit“ vorbereitete. Weil Hannah im Dritten Reich zur Emigration gezwungen war und Heidegger sich zeitweise als Nationalsozialist bemühte, war das Paar für viele Jahre getrennt. Sowohl das Werk von Heidegger wie das von Hannah Arendt enthält Spuren eines lebenslangen Dialogs über den Liebesbegriff. „Volo ut sis“ – „Ich will, dass du so bist, wie du bist“ trifft den Kern dessen, was für beide die Liebe ausmacht.
Briefe Heideggers an Hannah Arendt sind erhalten. Die Briefe von Hannah Arendt an Heidegger wurden sämtlich vernichtet. Dass Hannah Arendt ihren geliebten Philosophen „Seeräuber“ nannte, ist das Zeugnis Dritter.
Dr. Tatjana Noemi Tömmel hat in ihrem Buch „Wille und Passion“ den Liebesbegriff bei Heidegger und Hannah Arendt herauspräpariert und so einen spannenden „Nebeneingang zum philosophischen Werk beider“ erkundet.
Spannend und informativ.