Wie bringt man den 1. Weltkrieg auf die Bühne?
Oliver Reese, Intendant des Schauspiels Frankfurt, berichtet
Der Weltenbrand, der sich im Jahr 2014 zum 100. Mal jährt wurde anfangs von vielen Dichtern begrüßt. Später wurde er zum Thema intensivster Gedankenarbeit.
Arthur Schnitzler schrieb ein bewegendes Drama, in dem es um eine Liebesgeschichte geht. Das Liebespaar stirbt am 1. August 1914 an einem irischen Strand durch Selbstmord. Kein Wort von den Massakern des Kriegs, aber Zerstörung in der Liebe. Der Roman DER MANN OHNE EIGENSCHAFTEN von Robert Musil, wahrlich ein Welttheater, beginnt an einem Augusttag ein Jahr vor Ausbruch des Krieges. Die Erfahrung des Weltkriegs, in der Robert Musil als Österreich-ungarischer Offizier diente, ist der Subtext des gesamten Romans. Erwin Piscator und seine revolutionäre Bühne empfing nach 1918 ihren Impuls aus dem Weltkrieg. Das mächtigste Theaterwerk zum Thema stammt aber von Karl Kraus: „Die letzen Tage der Menschheit“. Daraus Szenen mit Bettina Hoppe, Max Hopp und Anne Ratte-Polle.
Der Intendant des Schauspiels Frankfurt, Oliver Reese, berichtet. Spannend und informativ.