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DER PROPHET - Große Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer
Die Grands Opéras sind die Blockbuster im Musiktheater des 19. Jahrhunderts. In Paris kannte jeder Giacomo Meyerbeers HUGENOTTEN und vor allem seine Oper DER PROPHET.
Zu den Bewegungen der Reformation gehören nicht nur die Lutheraner und die Calvinisten, sondern auch die sog. Wiedertäufer. Von ihren Gegnern wurden diese besonders bibelgläubigen Evangelischen diffamiert. In Münster errichteten sie 1534 aber tatsächlich ein Gewaltregime unter einem Fundamentalisten namens Jean von Leyden, der glaubte, er sei eine Wiedergeburt des Königs David.
Auf diesen Stoff gründet sich die Oper von Meyerbeer: ein riesenhaftes Tableau von Rache, Demütigung, Mord und Zerstörung: eine Gesellschaft explodiert. Hauptpersonen sind die Mutter des Propheten und dessen Geliebte. Außerdem zählt zu den handelnden Personen ein sexbesessener, tyrannischer Graf als Landesherr. Höhepunkte sind die Massenszenen jeweils am Abschluss der Akte.
Giacomo Meyerbeer, nicht Richard Wagner, ist der Erfinder des „Heldentenors“. Die Oper ist unglaublich schwer zu singen. Der seit 1933 aus den deutschen Opernhäusern verschwundene Meyerbeer hat an der Deutschen Oper Berlin eine eindrucksvolle Retrospektive erhalten, die mit der Premiere des PROPHETEN jetzt abschließt.