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Montag   6.11.2017

26/9/2017

 
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  Jenseits von unseren Sinnen
/

   Prof. Dr. Harald Weinfurter: Nachrichten aus der Quantenwelt

Unsere menschlichen Sinne sind nicht auf die Quantenwelt geeicht. Ebenso wenig wie auf das Durchwandern der Milchstraßen. Trotzdem schwimmt alles Leben in einem Meer von Elementarteilen und Quanten, die sich ganz anders verhalten als wir meinen.

Eine der interessantesten Fragestellungen im Verhalten der Quanten ist die sogenannte „spukhafte Fernwirkung“. Kommen zwei Photonen aus der gleichen Quelle, so bewirkt eine Beeinflussung des einen Geschwisters eine sofortige Reaktion des anderen, wie weit sie auch voneinander entfernt sein mögen. Zu diesem Paradoxon, das die Forscher Albert Einstein und Nathan Rosen zur Widerlegung dieser „spukhaften Fernwirkung“ aufgestellt hatten, das aber das Phänomen bestätigte, haben jetzt Münchner Quantenphysiker eine aufsehenerregende weitere Bestätigung geliefert. Ihre Versuchsreihe spielte sich zwischen zwei Kellern in der Nähe der Münchner Universität ab. Sie wiederholten den Versuch mit Photonen, die ihre Quelle in 600 Lichtjahre entfernten Sternen hatten. Diese Quelle konnte von keiner menschlichen Hand beeinflusst worden sein. So konnte das Einstein-Rosen Syndrom von letzten Zweifeln befreit werden.

Die Verschränkung von Elementarteilchen ist eine verblüffende Naturerscheinung, die sich mit menschlichen Vorstellungen schwer vereinbaren lässt. Theoretisch ist durch solche Fernwirkung die Teleportation möglich. Die Teleportation zerstört jedoch die Information des ursprünglichen Phänomens. Quantensysteme sind nicht kopierbar. Wird ein solches System teleportiert, verschwindet es an seiner Quelle. Wäre je die Teleportation eines ganzen Menschen möglich, entstünde er (aus purer Information) am neuen Ort und wäre am alten zerstört. Das wagt so leicht niemand.

Ein spannender Ausflug in die uns umgebende Welt der Quanten, in der man entweder REALISMUS oder LOKALITÄT haben kann, nie beides! Der Quantenphysiker Prof. Dr. Harald Weinfurter berichtet.

Montag   30.10.2017

26/9/2017

 
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  Der Große Räuber Assur
/

   Karen Radner: Die Erfindung der urbanen Lebensweise im Orient
 
Unsere heutige europäische Zivilisation hat ihre Wurzeln im Morgenland: In der Erfindung der Stadt und der urbanen Lebensweise in dem Land zwischen Euphrat und Tigris. Auf die Stadtgründung von Uruk und den daraus entstehendem Reich folgte das Reich Assur. Die neueste Forschung, vor allem auch die von Prof. Dr. Karen Radner, zeigt die Metamorphosen dieses mächtigen Gesellschaftssystems. Man muss sich Assur zunächst als ein Kolonien bildendes, kaufmännisch dominiertes Gemeinwesen vorstellen, ähnlich der späteren Republik Venedig. Danach entwickelten sich in Assur eine Kriegerkaste und die Kriegstechnik der Streitwagen. Assur dehnte seine Herrschaft über den ganzen damals bekannten Weltkreis bis nach Ägypten aus. Nach einer überlangen Herrschaft eines mittelmäßigen Herrschers folgte dann ein Kindkönig. Usurpatoren traten auf, Bürgerkrieg zermürbte das Reich. So kam es zu einem in  Wahrheit allmählichen, für unseren historischen Fernblick aber „plötzlichen“ Sturz des großen Räubers Assur.
 
Die Inhaberin des Humboldt-Lehrstuhls an der Ludwig-Maximilian-Universität, Prof. Dr. Karen Radner, berichtet lebendig und aus eigener Kenntnis als Ausgräberin von diesen dramatischen Phasen der Geschichte der frühen Menschheit, der wir Buchhaltung, Religion, Astronomie, Gesetzgebung, große Epen wie den Gilgamesch verdanken, nicht nur Krieg. Das alles geschah auf dem Boden des heutigen Irak und Syriens.

Montag   23.10.2017

26/9/2017

 
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  Castorfs Faust 2017
/

   Goethes Monument des Sprechtheaters am „Theater des Jahres“ in Berlin
 
Frank Castorf inszenierte erst die Faust-Oper von Charles Gounod an der Staatsoper Stuttgart und im Anschluss daran Goethes Faust in einer frischen und modernen Sprechtheaterversion an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Man wundert sich nicht, dass die Hauptdarstellerin, die Gretchen und Helena spielte, Valery Tscheplanowa, zur Schauspielerin des Jahres 2017 und die Volksbühne zum „Theater des Jahres“ gewählt wurden.

In einer grandiosen Szene zwischen Faust (Martin Wuttke) und dem Weltgeist (Sophie Rois) und – in der gleichen Besetzung – in der berühmten Nachtszene zwischen Faust und seinem Famulus Wagner, wird Goethe erstmals in eine Sprechweise des 21. Jahrhunderts katapultiert. Der Klassiker Goethe zeigt sich als ein Mammut des Sprechtheaters. Die Grenzen zwischen Komödie, Tragödie, großer Oper und Dokument werden niedergerissen. Das ist große Kunst und zugleich pure Gegenwart.

Die ausgewählten Szenen aus dem auf sieben Stunden (bis spät in die Nacht) angelegten Riesentheaterstück werden ergänzt durch Szenen aus dem Stummfilm-Faust von G. W. Murnau von 1926.

Montag   16.10.2017

26/9/2017

 
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  Zarathustras Kampf mit der Finsternis
/

   Tobias Kratzer inszeniert Jean-Philippe Rameaus Zoroastre an der
   Komischen Oper Berlin

 
Der Kampf zwischen Gut und Böse ist Thema der Künste und Religionen seit vielen Millionen Jahren. In der persischen Überlieferung, die im Zeitalter der Aufklärung in Europa stark debattiert wurde, steht Zarathustra (in Mozarts Zauberflöte „Sarastro“), der Prophet der Lichtwelt für das Gute. Der Gegengeist dazu heißt Ahriman. Er steht für die Finsternis und das Böse.
 
Der geniale Opernkomponist Jean-Philippe Rameau, der mit Voltaire zusammenarbeitete, fesselte dieser Stoff. 1749 kam seine Oper Zoroastre heraus, die ein Erfolg war. Jetzt hat Tobias Kratzer diese Oper in Berlin neu inszeniert. Die Archetypen Zarathrustra und Ahriman, auch Rivalen um zwei Frauen, leben nach sechstausendjährigem Kampf in einem Neubauviertel als Nachbarn. Das ist zu viel Nähe. Schon ab drittem Akt: Bürgerkrieg. Zuletzt liegt der Vertreter des Bösen, Ahriman, tot im Garten. Zarathustra bekommt die Braut, wird aber nicht glücklich.
 
Eine Glanzleistung der Komischen Oper Berlin. Eine verblüffend packende Musik transportiert eine Debatte der Aufklärung plausibel in die Jetztzeit des 21. Jahrhunderts.

Montag   9.10.2017

12/9/2017

 
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  Perlentaucher unterwegs
/

    Rapid Eye Movies sucht und entdeckt Raritäten, die neue Lust
    aufs Kino machen

 
Rapid Eye Movies ist ein besonderer Filmverleih und  neuerdings auch Produzent. In dem besonderen Programm dieses Verleihs finden sich Raritäten wie der Kultfilm Space is the Place mit der Jazz-Ikone Sun Ra. Die letzte in der Welt vorhandene Kopie dieses Pop-Meisterwerks hat Rapid Eye Movies entdeckt und vom Filmformat ins Digitale überspielt.
 
Aber auch im Genre des japanischen Pink Films (Filme mit nur vier Tagen Drehzeit, erotisch-ritual, bestimmt für japanische Bahnhofskinos), findet Rapid Eye Movies Perlen wie Branded to Kill. Der Film zählt zur Avantgarde des Autorenfilms, niemand würde ihn unter dem Pink Film vermuten. Er zählt – lange vor Godard – zu den Glanzstücken der Nouvelle Vague. Und das in Japan.
 
Mit dem engen Blickwinkel Hollywoods und des europäischen Films ausgestattet, übersehen wir zu Unrecht, dass auch in den tausend Filmen, die in Indien jedes Jahr neu entstehen, und außerdem im chinesischen, dem philippinischen und dem afrikanischen Film Raritäten versteckt sind, die ins Kino zu holen sich lohnt. Vom Programm der Rapid Eye Movies sagt die Süddeutsche Zeitung: „Viele Stunden Kinoglückseeligkeit“. Und außerdem hat Rapid Eye Movies mit solchem Programm noch Erfolg.
 
Begegnung mit Stephan Holl, der mit seiner Frau gemeinsam Rapid Eye Movies leitet.

Montag   2.10.2017

12/9/2017

 
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  Die Mathematik der sinnlichen Kraft
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    Prof. Dr. Leo van Hemmen: Wüstenskorpion, Krokodil,
    Schleier-Eule & Menschenohr

 
Man spricht von den fünf Sinnen eines Menschen. Tatsächlich sind es viel mehr sinnliche Kräfte an der Arbeit, wenn wir uns bewegen, das Gleichgewicht halten und unsere Lebendigkeit ausüben.
 
Die Evolution zeigt sich als eine Wunderkammer verblüffender Kooperationen zwischen den sinnlichen Fähigkeiten der Lebewesen. Der Wüstenskorpion ist z. B. ein sinnlicher Mathematiker seiner Sinneskräfte. Im trocknen Sand, der sich in der Wüste wie eine Wasserfläche verhält, referieren winzige Härchen an den acht Beinen des Tiers den genauen Ort und den Weg einer Beute. Über vier Lebensjahre verfügt dieser Skorpion. Als Nahrung braucht er pro Jahr eine fette Motte. Also viermal Beutemachen im Leben. Dafür besitzt das blinde Tier staunenswerte Präzisionswerkzeuge der Ortung.
 
Ganz anders die Schleier-Eule. Die Ernährung ihrer Jungen und des Weibchens fordert von dem nächtlich jagenden männlichen Tier, dass es alle zehn Minuten eine Maus fängt und zum Nest bringt. Die Koordination des Ohrs der Schleier-Eule weist dafür eine extrem genaue Winkelgenauigkeit auf. Es ist merkwürdig, dass diese Treffsicherheit des Ohrs auch zu den Eigenschaften von uns Menschen gehört.
 
Für Krokodile und Vögel wäre der Abstand zwischen den Ohren zur genauen Orientierung im Raum unzureichend. Die Natur hat bei ihnen daher eine Direktkommunikation der Ohren durch einen Tunnel oder „Konzertsaal“ im Kopf erfunden.
 
Der Bio-Physiker Prof. Dr. Leo van Hemmen untersucht die feinabgestimmte biologische Basis in der die Neuronen in extrem kurzer Zeit und mikrostrukturell im Gehirn diese Mathematik der sinnlichen Kraft ausüben. Die sinnlichen Kräfte erweisen sich in ihrer Praxis als erfahrene Mathematiker.
 
Wir Menschen in der Zivilisation machen von unseren sinnlichen Fähigkeiten nur teilweise Gebrauch. Was wir dabei nicht verlernt haben ist das Lernen selbst: Die Plastizität des Gehirns. Fahrradfahren oder Schwimmen lernen bleiben hochkomplexe, kooperative Aktionen zwischen den Sinnen. Das Belohnungssystem beim Lernen liegt, sagt Leo van Hemmen, darin, dass die Sinne von sich aus ein Vergnügen daran haben, zusammenzuwirken: Wenn ihnen etwas Ganzes gelingt. Die Belohnungen, die wir verstehen, und die tatsächlichen (offenbar auf anderer Ebene ebenfalls lustvollen) Vorgänge auf der Mikroebene zwischen den Neuronen und Synapsen sind dabei zwei verschiedene Welten.
 
Alles dies wird biophysikalisch durch einen imposanten Aufwand an Mathematik regiert, von dem unser Verstand nur wenig wahrnimmt.
 
Begegnung mit dem Bio-Physiker Leo van Hemmen.

Montag   25.9.2017

12/9/2017

 
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 Wie beginnt eine Revolution?/

  Dr. Patrick Eiden-Offe: Vom „Heiligen Eigentum“ zur
  gesellschaftlichen Umwälzung


Der Dichter und Kritiker Ludwig Tieck beobachtete in London hungrige Proletarier, die er mit Wölfen verglich. Sie strichen durch die nächtlichen Ladenstraßen der Stadt, nur durch dünne Ladenfenster von den üppigen Delikatessen getrennt, die ihren Hunger gestillt hätten. Tieck wunderte sich, dass das dünne Glas, das ein einziger Stein hätte zerstören können, diese Menschen abhielt, die gesellschaftliche Ordnung zu brechen. Es muss eine Mauer in ihnen geben, die sie vom Übergriff abhält.

In welchen historischen Momenten Revolutionen beginnen, ist nach wie vor unerforschtes Gebiet. Die frühen Revolutionäre wie Georg Weerth hielten den Streik für den Anfang des modernen Widerstands. Später galten Barrikadenkämpfe als Auslöser für den Umbruch. Was ist das revolutionäre Subjekt? Die Vorgänger der kommunistischen Partei, jene Gruppe von Wilhelm Weitling, für die Karl Marx und Friedrich Engels das Kommunistische Manifest schrieben, nannte sich „Bund der Gerechten“.  Für die frühen Revolutionäre war die Frage wichtig: „Nehmen wir an, die Revolution würde heute stattfinden, wie geht es morgen weiter?“

Der Historiker Dr. Patrick Eiden-Offe, Zentrum für Literatur-und-Kulturforschung Berlin, über das revolutionäre Subjekt und die Frage: wie beginnt eine Revolution?

Montag   18.9.2017

12/9/2017

 
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  Storytelling /

    Uwe Walter: Was unterscheidet Erzählen von bloßer Information?

Seit die Menschen das Feuer erfanden, haben sie sich auch miteinander niedergesetzt und angefangen zu erzählen. Im Erzählen verbinden sich die Tatsachen und Realitäten mit den Gefühlen und Wünschen. Menschen tauschen dabei nicht nur Informationen aus, sondern verbringen miteinander ein Stück Lebenszeit.
Die Traditionen des Geschichtenerzählens sind uralt. Zu den Geheimnissen des Geschichtenerzählens zählt vor allem die sogenannte „Heldenreise“. Wie stieg die bewunderte Heldin oder der Held auf? Wie kam es zu seinem Sturz oder Tod? Was war mit den Gefährten, die sie schützten, warnten, ihnen den Rücken freihielten? Wohin überhaupt ging die Reise? Solche Geschichten erzählen nicht nur die Religionen und die Epen Homers. Sie sind vielmehr in jeder Gegenwart präsent. Die Filme von George Lukas bringen solche uralten und doch immer neuen Geschichten in einen „gefühlten Zusammenhang“.

Der Medienberater Uwe Walter liebt und beherrscht diese Kunst des Storytelling in hohem Maße. Sie gilt für Literatur, Wissenschaft, Alltag und Krisenzeiten gleicherweise. Unser menschliches Gehirn, sagt Uwe Walter, ist eine „aggressive Sinn-Such-Maschine“. Scheinbar lässt sie sich mit bloßer Information füttern. Dieses Gehirn steckt aber im Körper. Und der gehört dem ganzen Menschen. Und diesem geht es immer auch um ein „inneres Feuer“. Die Seele, das stellt Uwe Walter in den Mittelpunkt, ist nicht linear. „Die Seele sucht sich ihren Weg wie ein Fluss.“ Medien tun gut daran, wenn sie in ihrer Erzählung sich auf diese menschliche Bedingung einlassen.

Montag   11.9.2017

11/9/2017

 
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  Der Ruf nach dem starken Mann /

    Michael Gamper: Politik als Realtheater

Das Charisma großer Männer beruht auf dem Wunsch einer Millionenzahl von Menschen, die sich einen starken Mann wünschen. Am Anfang der Erscheinung eines sogenannten „großen Mannes“ in der Geschichte steht in der Praxis fast immer eine Inszenierung. Wie in einem Theaterstück wird die Größe aufgebaut.

Der Historiker Michael Gamper zeigt dies an Beispielen heutiger Politiker, auch von Donald Trump. Aber auch schon an der Geschichte des Aufstiegs von Napoleon Bonaparte. Der Revolutionär und Maler Jean Louis David und das exotische Kolorit der Expedition nach Ägypten sind für das Bild des starken Mannes ebenso wichtig wie die Siegessonne von Austerlitz, die als Straßenname und Phantasiestück einen Teil der Macht Napoleons ausmachte. Nicht seine Soldaten bloß, sondern der Ruf nach dem starken Mann, macht ihn – auf Zeit – zu einem Machtfaktor.

Montag   4.9.2017

11/9/2017

 
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  Pfeile, die ins Auge treffen /

    Romeo Castellucci inszeniert Wagners TANNHÄUSER an der
    Bayerischen Staatsoper München


Wagners frühe Große Oper TANNHÄUSER enthält bereits alle Elemente, die ihn in seinen späteren Werken beschäftigten: seelischen Zwiespalt, ketzerische Abgründe, Buddhismus, Fluch und Erlösung. Trotzdem war Richard Wagner mit seinem Werk, das er mehrfach umarbeitete, nie zufrieden. Unmittelbar vor seinem Tode äußerte er: „Ich schulde der Welt noch einen TANNHÄUSER“. Gerade eine solche Baustelle, ein Rohbau, enthält für uns im 21. Jahrhundert offenes Material, in dem sich spannende Fundstücke finden.

Der Regisseur Romeo Castellucci hat an der Bayerischen Staatsoper dem TANNHÄUSE eine überraschende neue Deutung gegeben. In seiner Inszenierung sind Raum und Zeit ebenso wichtig wie die handelnden Personen. Es geht ihm um die Anfänge der Menschheit. Eine Welt 40.000 Jahre vor Christus, mit der „Venus von Willendorf“, trifft auf eine mittelalterliche Adelsgesellschaft, die ihre Brutalität im Gewande der Kunst vorführt. „Worte sind wie Waffen.“ Die Minnesänger und Ritter sind in dieser Inszenierung zugleich Künstler, Kopfjäger und Bluttäter. Tannhäuser wird mit dem Blut eines erlegten Hirschen für die Aufnahme in die Gruppe getauft. Mit gleicher Gewalt wird er dann beim ersten freien Wort aus dem Kreis der Zivilisierten vertrieben.

„Erst als Sternenstaub finden die Liebenden, Tannhäuser und Elisabeth, zueinander.“ Eine zentrale Rolle spielen in der Oper die Pfeile, von jungfräulichen Amazonen geschossen. Die Pfeile treffen Auge und Ohr zielgenau. Aber – wie in der Paradoxie des antiken Philosophen Xenon – bleiben sie auch zwischen Schützinnen und Ziel in der Luft bewegungslos stehen. „Ein Weg, der seine Richtung ganz verloren hat.“

Anja  Harteros und Klaus Florian Vogt als Elisabeth und Tannhäuser in stimmlicher Hochform. Eine Glanzleistung der Ära Bachler.

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