
Mit Dynamit und Morgenstern /
Krieg 1917 in den Alpen
Die Kämpfe in den Alpen zwischen Österreich-Ungarn und Italien in den Jahren 1917 und 1918 gehören zu den extrem makabren Kapiteln des 1. Weltkriegs. Es ist ein Krieg wie auf einem fremden Planeten. Alles ist anders als in Flandern oder im Ostkrieg gegen Russland.
Seit der Antike gilt es als strategisch vorteilhaft, seine Truppen auf der Höhe aufzustellen und den Gegner aus der Niederung angreifen zu lassen. Wird dieses Prinzip auf die Hochalpen übertragen (die Dolomiten und das Karwendelgebirge), entsteht eine absurde Situation. In engen Höhlen, Kavernen, auf Felsen oder in Stellungen, die in Eis und Schnee gegraben sind, liegen sich die Soldaten gegenüber. Der Kampf ist entbehrungsreich, tödlich, aber jede Entscheidung ist praktisch ausgeschlossen. Eine große Rolle spielen Sprengtunnel, die von beiden Seiten gegraben werden. Wer zuerst sprengt, überlebt vielleicht. Auf engem Raum ist das Gewehr nicht zu gebrauchen. Im Dunkel der engen Höhlen benutzen die Kämpfer altertümliche Waffen wie Messer und Morgenstern.
Dem Stellungskrieg im Hochgebirge folgt dann plötzlich ein Durchbruch im Tal, das sogenannte „Wunder von Karfreit“, in dem Erwin Rommel, der im 2. Weltkrieg in Afrika kommandieren wird, seine ersten Taten vollführt.
Der Militärhistoriker Dr. Markus Pöhlmann vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam kommentiert eine der merkwürdigsten Szenerien des 1. Weltkriegs.
Spannend und informativ.