Jenufa /
Peter Konwitschny inszeniert Leoš Janáčeks Oper in Augsburg
In einem mährischen Dorf im 19. Jahrhundert. Es herrscht strenge sittliche Kontrolle auf Gegenseitigkeit. Jenufa ist schwanger. Unehelicher Vater ist ihr Halbbruder, ein leichtsinniger Mensch, Schwarm der Frauen im Ort. Wenn das Kind ohne Vater zur Welt kommt, ist Jenufa so gut wie tot.
Hauptgestalt der Oper ist die sogenannte Küsterin, die Ziehmutter Jenufas. Sie will das Schicksal Jenufas wenden. Gleich nach der Geburt ertränkt sie das Kind in einem winterlichen Gebirgsbach. Jetzt ist der Weg für Jenufa frei. Sie heiratet den anderen Halbbruder, einen soliden Menschen. Während die Hochzeit gefeiert wird, wird das tote Kind am Ufer angeschwemmt, herangebracht. Die Küsterin wird verhaftet.
Janáček hat diese Familientragödie in eine unvergleichbare Musik gebracht. Diese Musik verbindet eine Tonalität mit der melodischen Kraft Puccinis mit einer genauen Beobachtung und Wiedergabe dessen, wie Menschen in der tschechischen Sprache wirklich sprechen. In der eindrucksstarken Inszenierung von Peter Konwitschny am Theater Augsburg liegt der Höhepunkt in der Szene, in der Jenufa ahnungsschwanger von ihrem gerade geborenen Kind träumt, das in diesem Moment umgebracht wird. Die Sologeige und Jenufa treten miteinander in ein Duett, das der Zuschauer nicht vergessen wird.
Spannend und informativ.